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Pferdetraining, Bern
free horse

Nur ein freies Pferd ist ausgeglichen und damit leistungsfähig.

 

Dabei bedeutet "frei" für ein Pferd, dass die Beziehung zu seinen Menschen entspannt ist, es sich in seiner Umgebung wohl fühlt und es seinen Bedürfnissen/Fähigkeiten angepasst einer Aufgabe nachgehen kann. Somit ist es wichtig, eine Vielzahl von Faktoren ins Pferdetraining einzubeziehen. 

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Die Beziehung zu seinen Menschen

Ein Pferd ist ein Herdentier, das instinktiv nach Anschluss sucht. Ist dieser gefunden, bedeutet er für das Pferd Sicherheit und damit im Regelfall auch Entspannung. Wir Menschen können diese Herde zu einem gewissen Teil simulieren. Sind wir z.B. selbstsicher, ruhig und bestimmt, fühlt sich ein Pferd bei uns in guten Händen. Es schliesst sich daher gerne an und ist grundsätzlich bereit seinen Aufgaben in dieser "Mensch-Pferd-Herde" nachzukommen.

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Seiner Natur nach möchte ein Pferd führen oder geführt werden. Für viele Menschen und ihre Pferde ist es in der Realität aber nicht ganz so einfach eine funktionierende "Mensch-Pferd-Herde" zu führen und zu leben. Die Gründe dafür sind vielseitig. Beispielsweise bringt das Pferd schlechte Erfahrungen mit oder der Mensch drückt sich aus Sicht des Pferdes nicht klar genug aus.

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Sich in seiner Umgebung wohl fühlt

Mit der Umgebung sind die Haltungsbedingungen gemeint. Ist für die geistige und körperliche Gesundheit des Pferdes gesorgt? Sind genügend Sozialkontakte mit Artgenossen möglich, hat das Pferd genügend Weidegang und erhält es ausreichend Bewegung? Zudem ist es wichtig, dass das Pferd bei Krankheit die Möglichkeit hat diese vollständig auszukurieren. 

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Wer davon ausgeht, dass die Haltungsbedingungen eines Pferdes nebensächlich sind, der irrt sich. Bestehen Mängel, häuft sich oftmals Frust an. Dieser hat wiederum Einfluss auf das Zusammenspiel der "Mensch-Pferd-Herde". Ein Pferd, welches nicht seinen Bedürfnissen gerecht gehalten wird, kann auf Dauer nur schwer ausgeglichen und leistungsfähig sein.
 

Seinen Bedürfnissen/Fähigkeiten angepasst einer Aufgabe nachgehen 

Bei den Haltungsbedingungen habe ich die Bewegung bereits angesprochen. Ein Pferd in freier Natur bewegt sich den Grossteil des Tages fressend vorwärts und agiert in seinem Herdenverbund. Dies ist wichtig, damit der Kreislauf angeregt wird und der Verdauungsapparat gut funktioniert. Unsere domestizierten Pferde haben diese Möglichkeit meistens nicht, weshalb es unbedingt nötig ist, auf andere Weise für ihre tägliche Bewegung zu sorgen.

 

Dabei ist es wichtig die Art und Intensität der Bewegungseinheiten den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Pferdes anzupassen. Die Bewegung an sich gibt dem Pferd die Möglichkeit Stress/Anspannung abzubauen und so zu entspannen. Das gilt ebenfalls für die erforderliche Interaktion zwischen Mensch und Pferd während einer Bewegungseinheit. 

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Ungleichgewicht und Verständnis

Wer die oben genannten Punkte aufmerksam gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass aus Sicht des Pferdes argumentiert wird. Kein Reiter oder Pferdebesitzer kann sein Pferd unter Ausschluss der beschriebenen Punkte zufrieden stellen.

 

Die Basis für den gemeinsamen Weg von Mensch und Pferd liegt darin, vom Pferd aus zu denken und Lösungsansätze zu finden. Das Pferd soll sich uns anschliessen und eine Führung durch uns akzeptieren. Dies setzt voraus, dass es von uns Menschen verstanden wird und keinen Grund sieht die Flucht zu ergreifen; es vertraut.

 

Das Pferd und seine Bedürfnisse können als ein geschlossenes System verstanden werden. Das System gerät in ein Ungleichgewicht und der Mensch bemerkt die Symptome.
Es geht stets darum das Grosse-Ganze zu betrachten. Somit reicht je nach Sensibilität des Pferdes ein kleineres oder grösseres Ungleichgewicht der oben beschriebenen Punkte aus oder die Wechselwirkung mehrerer Faktoren, damit viele von

einem "Problem mit einem Pferd" sprechen.

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